Adolf Stoecker war ein deutscher Politiker und Theologe des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 11. Juli 1835 in Halberstadt, Preußen, geboren und starb am 2. Februar 1909 in Berlin, Deutschland.
Stoecker war zunächst ein überzeugter Liberaler und trat in den 1860er Jahren als Pfarrer in Berlin auf. In den 1870er Jahren entwickelte er jedoch eine starke Kritik an den Liberalen und schloss sich der Bewegung des religiösen und sozialen Antisemitismus an. Diese Bewegung wollte die angebliche Bedrohung Deutschlands durch den jüdischen Einfluss in Politik, Wirtschaft und Kultur bekämpfen.
Stoecker gründete die Christlich-Soziale Partei, die sich stark auf den Antisemitismus und den Schutz der christlichen Werte konzentrierte. Die Partei gewann in den 1880er und 1890er Jahren eine beträchtliche Anzahl von Sitzen im Reichstag, dem deutschen Parlament. Stoecker selbst war von 1879 bis 1898 Mitglied des Reichstags.
Obwohl Stoecker als Antisemit bekannt war, wird er manchmal auch als Pionier des christlichen Sozialismus angesehen. Er setzte sich für Reformen ein, die die Lebensbedingungen der Arbeiter und der Unterprivilegierten verbessern sollten, und gründete den Verein für Socialpolitik, der sich mit dem Thema soziale Gerechtigkeit befasste.
Im Laufe der Jahrzehnte verlor Stoeckers Partei jedoch an Bedeutung und wurde schließlich von anderen politischen Bewegungen, wie der Sozialdemokratie, überholt. Obwohl er einflussreich war, wird Adolf Stoecker heute oft aufgrund seines Antisemitismus kritisiert.
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